Seit 2019 bemüht sich die Gemeinde Barsbüttel darum, ein Car-Sharing Angebot in die Ortsteile zu holen, bisher ohne Erfolg. Unsere Initiative bringt nun neuen Schwung in das Vorhaben. Wir holten Anfang November die Verantwortlichen des schon in anderen Kommunen erfolgreichen Modells Dorfstromer e.V. zum Vortrag ins Dorfgemeinschaftshaus Stemwarde. Eine Einladung, der auch Barsbüttels Bürgermeister Thomas Schreitmüller und Moritz Manthey, Vertriebsleiter beim e-werk Sachsenwald, folgten. In diesem Rahmen kam die Idee eines lokalen Mobilitätsmodells auf, von dem sich die Befürworter positive Auswirkungen auf Barsbüttel und Umgebung versprechen.
Gemeinsam mit der CDU haben wir Grünen für den Planungsausschuss am 30. November den Antrag gestellt, das Gremium möge den Bürgermeister beauftragen, das e-werk Sachsenwald zu bitten, zeitnah zu prüfen, ob ein von dem Unternehmen betriebenes Carsharing Modell wirtschaftlich darstellbar und strategisch gewollt ist. Bei positivem Prüfergebnis soll Barsbüttel als Anteilseigner den Vorschlag zur Umsetzung in den entsprechenden Gremien einbringen und um Zustimmung sowie aktive Beteiligung der anderen Anteilseigner werben. Das e-werk Sachsenwald ist im gemeinsamen Besitz der Kommunen Barsbüttel (2,8 %), Glinde (8,12 %), Oststeinbek (4,88 %), Reinbek (43,20 %) und Wentorf(19,49%), weitere 21,45 % hält die Thüga
Moritz Manthey hat uns signalisiert, dass dieses Vorhaben attraktiv für den Energieversorger sein könnte, sofern ein wirtschaftlicher Betrieb darstellbar ist. Eine Synergie könnte durch die Ladesäulen entstehen, die das e-werk Sachsenwald schon betreibt und künftig auch für diese Zwecke nutzen könnte. Hier plant der Energieversorger laut Manthey in den kommenden Jahren einen weiteren Ausbau. „Wir haben in den vergangenen Jahren schon zahlreiche Ladesäulen in der Region gestellt und wollen noch deutlich mehr errichten“, sagt er. Für 2024 sind im Versorgungsgebiet des e-werk 20 weitere Ladesäulen (AC) sowie zwei neue Schnellladesäulen (DC) geplant. In Barsbüttel gibt es bisher vier Lade-Standorte, vier neue sollen dazukommen ( in den Straßen Kielende, Buchenstraße, Falkenstraße und Zum Dicken Busch).
Weitere Kostenvorteile ergeben sich aufgrund der Größe des e-werks und des angegliederten Thüga-Verbundes im Einkauf und bei der Versicherung der Fahrzeuge. Sollte das e-werk zu dem Schluss kommen, dass dies kein wirtschaftliches Modell oder die Umsetzung bis Ende 2024 nicht möglich ist, dann soll die Verwaltung alternativ das Thema Carsharing über den Verein Dorfstromer e.V. vorantreiben. Hierbei sei zu prüfen, ob die Gemeinde Barsbüttel als Kooperationspartner auftreten kann. Bürgermeister Thomas Schreitmüller sieht darin eine attraktive Möglichkeit, seinen Verwaltungsmitarbeitern ein e-Auto zur Verfügung zu stellen, das sie für Dienstfahrten, aber auch in der Freizeit nutzen können. Der Verwaltungschef hält das car-Sharing-Modell aber auch für „eine ideale Konstellation als Ersatz für den Zweitwagen“. Pro Leasingauto bräuchte es dann im Durchschnitt 30 Nutzer, damit die Gemeinde auf Dauer nichts dazu schießen muss.
Derzeit haben sich 23 Barsbütteler für den Newsletter via dorfstromer-bb.de angemeldet, mit dem die Grünen über den Fortgang des Car-sharing Projektes informieren wollen. „Über die Gemeinde und das e-Werk hätten wir natürlich eine viel breitere Außenwirkung, um das Modell zu bewerben“, sagt Angela Tsagkalidis, Fraktionsvorsitzende der Grünen.
Dem Verein Dorfstromer e.V., der ursprünglich mit den Gedanken antrat „ein Paar Nachbarn teilen sich ein Auto“ (Edgar Schmidt, Vereinsvorstand), gehören aktuell 750 Mitglieder von 18 bis 80 Jahren an, die 25 Fahrzeuge nutzen. Jedes hat aufgeladen eine Reichweite von 300 Kilometern. In Hamburg ist der in Niedersachsen gegründete Verein bereits in Groß Borstel und Finkenwerder vertreten.
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